Myanmar-Yangon
Gelandet am Flughafen, habe ich mir zuerst die Währung Kyat und eine Sim- Karte besorgt, um online zu sein. W-Lan ist kaum vorhanden oder sehr schlecht.
Weiter ging es dann zum Taxistand, hier wurde ich direkt von einem freundlichen Taxi-Fahrer angesprochen, der mich etwas verängstigt hatte.
Es hatte den Anschein, dass sein ganzer Mund voller Blut war. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass mindestens jeder 2. in Myanmar den Volkssport des Kauens der Betelnuss nachgeht. Hierbei wird in einem Betelblatt kleine Stücke der Betelnuss und verschiedene Kräuter, je nach Geschmack mit einer weissen Paste vermengt und in eine mundgerechte Portion gerollt. Dieses Päcken wird dann gekaut oder in der Backe beim Sprechen verstaut. Da hierbei ein hoher Speichelfluss entsteht, wird dieser alle paar Minuten ausgespuckt! Die Straßen sehen aus, als ob diese mit Blut geteert sind :-).
Die Zähne färben sich hiervon ebenfalls rot und der Anblick ist sehr gewöhnungsbedürftig am Anfang :-). Der Hintergedanke hierbei ist, dass sich die Leute besser konzentrieren können und nicht müde werden.
Nachdem ich mein Gepäck im Hotel verstaut hatte, ging es zur Shwedagon Pagode. Die Pagode ist das Wahrzeichen Myanmars und ein wichtiges buddhistisches Heiligtum, in der 5 Harre von Buddha liegen sollen. Die Pagode ist ca.99 Meter hoch und mit Gold und Diamanten geschmückt. Die Anlage ist riesengroß und sehr überwältigend, die ganzen Eindrücke muss man erst einige Zeit auf sich wirken lassen.
Überall sitzen Buddhisten herum, Essen, Trinken, Lesen, Meditieren, Beten und verbringen den ganzen Tag hier. Dies war für mich ganz ungewöhnlich, da in den anderen asiatischen Ländern die ich bis jetzt gesehen habe, sich die Leute nicht so lange hier aufhalten und ihre Zeit hier verbringen. Die Leute waren alle sehr freundlich, haben einen angelächelt und haben ein Gespräch gesucht.
Es bietet sich an, den Besuch auf die Abendstunden zu legen, da man so die Pagode bei Tages- und Nachtlicht sehen kann. In der Dunkelheit, wenn alles angestrahlt wird, ist die Stimmung ganz anders.
Angrenzend liegt die Maha Wizaya Pagode, dessen Besuch sich auch anbietet. Im Inneren der Pagode sind schöne Wandmalereien anzufinden.
Am zweiten Tag ging es zur Sule Pagode, diese ist zwar nicht mit der Shwedagon Pagode vergleichbar, ein Besuch ist dennoch zu empfehlen. Hier habe ich mir einen Touristenführer genommen, der mir mehr zur Pagode und den Buddhismus erzählen konnte. Hier wurde ich unteranderen, über den Mondkalender aufgeklärt, dass die Buddhisten 8 Wochentage haben und dass an jeder Ecke der Pagode, für jeden Wochentag eine kleine Buddhastatue steht, welche man waschen sollte um Glück zu haben. Weiter habe ich mit einer Seilbahn ein Goldblatt für die Pagode gespendet, was ebenfalls Glück bringen sollte :-).
Da der selbstständige Touristenführer (Jack 22 Jahre) mir sympathisch war und gutes Englisch sprach, habe ich mich entschieden, dass er mich für die nächsten 4 Stunden begleiten kann. Ungewöhnlich, im Gegensatz zu den anderen Führern, war, dass er keinen festen Betrag haben wollte, es war mir freigestellt, wieviel ich am Ende geben möchte.
Also ging es weiter durch die Stadt, durch Parks und den vielen britischen Kollonialgebäuden.
Von den Süden Yangon ging es mit dem Boot über den Yangon River, auf die südliche Seite Yangons, wo die ärmeren Leute leben und kein Stadtleben herrscht. Das tolle war, dass hier kaum Touristen anzutreffen waren und ich somit einen super Tipp von Jack erhalten hatte.
Hier sind wir mit den Roller rumgefahren und haben uns verschiedene kleine Tempel, kleine Dörfer mit Holzhütten und eine Klosteranlage angesehen, wo Mönche leben. In der Klosteranlage wurden wir direkt zum Essen eingeladen und durften erst wieder gehen, nachdem wir alles probiert hatten. Dies war eine super Erfahrung, um die Locals und das Leben authentisch kennen zu lernen.
Anschließend ging es zurück in die Stadt und ich bin alleine weiter gezogen.
Es ging in die Hafen liegende Botahtaung Pagoda, welche sich, wie viele andere Pagoden in der Stadt in Restauration befand und ist fast wie alle andere Pagoden ca. 2000 Jahre alt, im Gegensatz zu den Tempelanlagen in Thailand, die in naher Vergangenheit erbaut worden sind.
In der Anlage liegt ein kleiner Teich, mit Schildkröten, für welche man etwas Futter kaufen kann um eine gute Tat zu erfüllen.
Da sich der Abend nährte und ich Hunger hatte, habe ich mich auf den Weg nach Chinatown gemacht, wo ich etwas zu Essen finden konnte. Unterwegs konnte ich dann die Gebäude und die Leute etwas beobachten.
Chinatown ist, wie ich es mir vorgestellt hatte, sehr überlaufen und an jeder Ecke kann man etwas Essen oder etwas in den Kleidungs- oder Souvenirläden kaufen.
Am nächsten Tag hatte ich mir nicht soviel vorgenommen, da viel Regen gemeldet war. In den vergangenen Tagen war das Wetter leider auch nicht viel besser. So ging ich morgens zuerst ins Fitnessstudio und ging anschließend Frühstücken.
Nachdem ich fit und gestärkt für den Tag war, ging es in die Chauk Htat Kyi Pagode, wo eine beeindruckende große liegende Buddhastatue lag, diese war leider ebenfalls in Restauration.
Bei den vielen Pagoden, glaube ich, kommt man gar nicht mehr nach und wen man fertig ist, fängt man von vorne wieder an, wie am Kölner Dom.
Anschließend habe ich mir ein Ticket für den Circular Train Yangon für 200 Kyat ( ca.15 Cent) gekauft. Mit diesem Ticket kann man in 3 Stunden Yangon im Schneckentempo erkunden. Der Zug hält an 38 Haltestellen, der 46 km langen Strecke und das Ticket ist den ganzen Tag gültig. Wenn man genug Zeit in Yangon hat, ist dies eine super Möglichkeit Yangon günstig zu erkunden und das wirkliche Leben ausserhalb der Stadt zu sehen.
Im Zug hat man direkt Kontakt mit den Einheimischen. Alle paar Minuten läuft durch das Abteil ein Verkäufer und möchte Obst, kaltes Wasser, Gemüse, Eier, Sonnenbrillen oder Betelnüsse verkaufen.
Da es in den letzten Tagen viel geregnet hatte und das Abflusssystem sehr schlecht ist, besonders in den abgelegenen Gegenden, musste ich leider sehen, wie viele Hütten vom Wasser geflutet worden sind.
Ich konnte sehen, wie die Leute ihr Hab und Gut auf den Gleisen zum trocknen gelegt hatten oder dieses aus dem Wasser gefischt haben. Trotz alledem haben die Leute uns im Zug zugelächelt oder haben an den Gleisen gegessen. Die Kinder waren mit dem Wenigen was Sie hatten zufrieden und spielten glücklich an den Gleisen.
Dieser traurige Eindruck hat mich zum Nachdenken angeregt und ich musste wieder feststellen, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich Reisen darf und es mir so gut geht. Man sollte sich schon mit den kleinen und einfachen Dingen zufrieden geben!
Da es am nächsten Tag nach Bago weiter gehen sollte, wurde mir am Ticket Schalter gesagt, das ich dieses Ticket Morgen erst kaufen kann, mit den jeweiligen Abfahrtszeiten. Als ich dann Dienstag Morgen, bereits um 7.30 Uhr am Ticket Schalter stand, um ein Ticket für 8 Uhr zu kaufen, war bereits eine lange Schlange am Schalter.
Dieser hatte jedoch, erst um 8 Uhr aufgemacht und nur 1 Mitarbeiter hat die Zugtickets verkauft, die anderen 4 Personen die im Raum saßen haben die anderen Schalter nicht belegt, sondern haben gemütlich gegessen. Ich hatte das Gefühl, dass es am Schalter wie auf dem Markt zuging, der Verkäufer hat einen Zielort mitgeteilt, wofür noch Tickets da waren und die Leute haben mit den Gelscheinen gewunken.
Als ich dann nach einer Stunde Wartezeit endlich dran war habe ich nach langen Diskussionen zum Glück noch ein Ticket für 17 Uhr erhalten.
Da die nächsten 3 Tage Feiertage sind, waren fast alle Zugtickets vergriffen, da anscheinend alle Burmesen in dieser Zeit verreisen.
So habe ich die Zeit genutzt und ein nettes Cafe gefunden, in dem die W-Lan- Verbindung recht gut war, was bis jetzt nirgendwo der Fall war. So habt Ihr Glück und der erste Bericht aus Myanmar kommt zeitnah :-).
Um 17 Uhr ging die Fahrt dann pünktlich los. Für die 2 Stündige Fahrt von ca.70km habe ich 0,80€ gezahlt und war sehr über die verstellbaren gepolsterten Sitze überrascht, bei denen die Beinfreiheit weitaus größer war, als bei der DB.
Die Fahrt war dann aber eher ein Herumgerumpel und etwas abenteuerlich.
Die Verkäufer die alles Mögliche verkauft haben, wie im Circular Train waren ebenfalls im Zug. Ich habe jedoch den Bordservice genutzt und kam um 19 Uhr recht entspannt in Bago an und bin schon gespannt, was mich weiter erwartet.